Sonntag, 29.08.2004
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Nach
der Ankunft am Flughafen wurde ich von den "Peer Counsellors" (oder
auch "Beer Counsellors" - die trinken wie alle Finnen unbeschreiblich
viel), finnische Studenten, in Empfang genommen, während Heike mit ein paar
anderen Deutschen zusammen mit dem Taxi zu ihrer Unterkunft fahren musste. Ich
wurde vor der Haustür (siehe links, mein Zimmer geht nach hinten zum Fluss raus;
rechts unsere Wohnungstür) abgesetzt und Petri, mein persönlicher Ansprechpartner,
führte mich in mein Zimmer und stellte mich meinem Mitbewohner vor: Roel
(gesprochen "Ruu") aus Holland. Er ist sehr nett und wir unternehmen
öfter was zusammen.
Erst machte ich mich auf, das Notwendigste einzukaufen. Unorientiert ging ich in ein nahegelegenes Kioskki, wo ich für 9 € ein kleines Brot, 2l Orangensaft, etwas Salami und ein Glas Marmelade, das alleine 3 € kostete, kaufte (sonst sind die Preise nur etwas höher als in Deutschland, also verkraftbar). Anschließend ging es sofort mit Petri und Roel in die Sauna.
Unsere Wohnung selbst ist recht nett und mit dem Nötigsten ausgestattet, aber alles ist noch sehr kahl.
Unser Wohnzimmer |
Unser einziger Sessel |
Das wichtigste Gerät - Internet !!! |
Alles, was wir an Geschirr haben. |
Umdrehen kann man sich da nicht |
Unsere Küche |
Mein Zimmer |
Mein Bett |
Heike
kam derweil in ihrem vollkommen leeren Zimmer an, nicht einmal Toilettenpapier
und Geschirr waren vorhanden. Meins hat immerhin das Nötigste an Geschirr und
Besteck, und wir haben Fernsehen. Daher war sie etwas deprimiert und so
verabredeten wir uns, um in der "Stadt" (ca. 35.000 Einwohner, aber da
ist schon verhältnismäßig viel los) noch etwas zu trinken. Dort trafen wir
auch etliche der anderen Austauschstudenten, die im Großen und Ganzen alle sehr
nett sind. Die Herkunftsländer sind ebenso vielfältig wie das Wetter (den
ganzen Tag Aprilwetter): Holland, Island, Litauen, Belgien, Russland, China,
Canada, USA, Deutschland, Slowenien, Ungarn u.v.m.. Damit sie nicht alleine in
der Dunkelheit heim laufen musste, brachte ich Heike bis vor ihre Haustür, was
ungefähr 30 Minuten dauerte. Mein Heimweg dagegen war über 40 min. lang, da
ich direkt auf einem der Campi wohne, während Heike auf der anderen Seite des
Flusses Ounas wohnt. Daher beschloss am nächsten Tag, dass das Wichtigste erst
mal ein Fahrrad ist. Roel hatte Glück und fand für 30 € ein scheinbar
brauchbares Rennrad in einem Second-Hand-Laden. Allerdings gibt das allmählich
wohl seinen Geist auf. Ich kaufte mir für 75 € einen Haufen Schrott,
der aber immerhin ein Schloss und eine funktionsfähige Schaltung hat, leider
keinen Ständer und wie alle Räder hier ohne Licht und Reflektoren.
Die Tutoren
haben uns hier durch die Gegend geschleppt und uns einiges gezeigt,
ansonsten sind sie immer dort, wo gerade eine Party abgeht, aber wenn man sie um
Hilfe ruft, ist sofort jemand da, der sich um einen kümmert. Wir waren auch
schon in der Schul-Cafeteria essen (das rote Gebäude im linken Bild; was es mit
dem kleinen Häuschen auf sich hat, weiß ich noch nicht, möglichweise
irgendwas von den Forstwirten und Landschaftsbauern???). Das Essen dort war
super gut, die Auswahl ist allerdings deutlich kleiner als in der Karlsruher
Mensa, dafür kann man für 2 € soviel essen und trinken, wie man lustig ist.
Heike hat zwar auch eine Tutorin, aber da ihre Orientierungsphase erst übernächste Woche startet, hat sie noch nicht soviel mit ihr unternommen. Daher habe ich versucht sie mitzunehmen, wenn wir etwas unternommen haben, da die anderen deutschen Studenten in ihrem Wohnheim eher daheim bleiben wollen. Aber sie hat mittlerweile mit ihrer Tutorin zusammen ein Fahrrad gekauft.
Mittlerweile sind die meisten administrativen Dinge erledigt, wir sind polizeilich gemeldet, haben ein Konto eröffnet, haben Telefon, Heike hat einen Bibliotheksausweis. Es ist erstaunlich wie einfach und unbörokratisch alles geht: Pre-Paid-Karten kann man einfach so kaufen, kein Name, keine Adresse, nix.
Morgen werden wir endlich Internet haben. Das war auch ziehmlich unbürokratisch, wir müssen nur 100 € Kaution für das Kabel-Modem bezahlen, weil wir keine Finnen sind, aber das geht erst am Montag, wenn hoffentlich mein Geld aus Deutschland auf meinem finnischen Konto angekommen ist. Und dann kann ich endlich diese Bilder uploaden und mailen. Juhu!
Morgen startet für mich auch die Schule, zumindest teilweise: Finnisch-Kurs und interkulturelle Kommunikation stehen auf dem Programm. Die restlichen Kurse starten wohl erst nächste Woche. Besonders gespannt bin ich auf einen Kurs "Outdoor Activities", wo man irgendwelche "Special-Skills" erwerben kann.
Abschließend noch ein paar Zeilen und Impressionen über Rovaniemi. Um mich herum ist alles herrlich grün. Es ist fast wie mitten im Schwarzwald überall Bäume, die auf kleinen Hügeln stehen. Der "Berg" von Rovaniemi auf dem es auch einen Ski-Lift gibt, ist aber immerhin 200m hoch. Sonst gibt es hier sehr viel Wasser (siehe die Bilder vom Hinflug). Die Stadt ist eher eine Arbeiterstadt als ein typischer Touristenort, aber sie haben wohl einige Museen und einige Einkaufspassagen. Es gibt auch einen H&M, die Basics für die Frauen sind also verhanden. Für abendliche Touren gibt es etliche nette Pubs und "Night Clubs", also clubähnliche Diskos mit nettem Ambiente.
![]() ein Eichhörnchen vor meinem Wohnheim |
![]() aus meiner Küche fotografiert |
![]() eines der vielen Gewässer im Ort |
![]() auf der anderen Seite der Straße auch Wasser |